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1. Polieren von Alu

 

Dies ist das Objekt der Begierde. Gabelbrücke der Guzzi V7, eben erst bei ebay ersteigert, soll das gute Stück strahlen und glänzen.

Im Vorfeld wurde das Aluteil bereits gesandstrahlt und hat bereits eine schöne matte Oberfläche.

Hässliche Gussränder umgeben das italiensiche Schmuckstück.
...wie mit dem Hammer gegossen

Zuerst entfernen wir vorsichtig den überstehenden Grat mit der Feile. Etwas Material bleibt stehen, damit wir die Rundung nicht beschädigen. Innenrundungen bearbeiten wir mit der Halbrundfeile.

Greif ruhig zum groben Hobel, geschliffen wird noch genug...

So in etwa sieht das aus. Etwas Grat haben wir mit Absicht stehenlassen.

Den Rest schleifen wir weg. Die Feilerei hätten wir uns auch sparen können: Schleifmaterial ist aber teuer und die Feile hätte sonst Rost angesetzt.

Schutzbrile nicht vergessen. Auch eine Staubmaske soll gut sein.

Putz Dir nach dem Schleifen mal die Nase, das Taschentuch ist sicher schwarz.

Trage enganliegende Kleidung, wenn es jetzt mit der Maschine weitergeht.

Das ist der berühmte Schleiffmoppel. Alu ist weich, der Schleiffmoppel gibt durch seine Kostruktion etwas der Form des Werkstückes nach.

Härtere Schleifmittel machen schnell Macken ins Material

Grat entfernen und die Formen des Stückes zur Vollendung reifen lassen.
Hier sieht man noch etwas Arbeit...

Wenn vSChSchmirgel-Leinen, jetzt wieder Handarbeit

Angefangen bei 240er Körnung arbeiten wir uns bis zur 400er Körnung schrittweise vor.

Nach jedem Wechsel das Werkstück säubern, damit keine Schleifmittel übertragen werden

Handarbeit.

Wer gut mit der Maschine umgehen kann, spart Zeit. Verpasst aber das Beste!

Schmirgelschmirgelschmirgel

2 Stunden später : so sieht das schon gut aus!

Bewußt haben wir einige Dings und Dongs nicht weggeschliffen, sind dies doch Zeichen der Zeit!

Wenn wir das Teil wie links zum erstrahlen bringen wollen, muss jetzt geschwabbelt werden!

Der Authentizität Willen haben wir mit einem Standardset gearbeitet, welches es im einschlägigen Werkzeugfachhandel zu kaufen gibt.

Schwabbelscheibe "einfach" und zwei verschiedene Sorten Schwabbelwachs. Die Profis fangen jetzt an zu schmunzeln, aber wir wollen es halt einfach halten!

Auch ein Klassiker von Morgen : AEG 400 Watt Electronic. Unverwüstlich und robust.

Teil gut einspannen und los geht es!

Schwabbeln geht mit Druck. Vorsicht, das Werkstück erwärmt sich! Ab und an etwas Wachs auf die Scheibe auftragen

Relativ schnell glänzt das Alu

Alternativ kann man auch die Maschine einspannen, dann aber unbedingt vorsichtig mit dem Werkstück sein !

Es fliegt schnell weg, wenn man nicht gut aufpasst.

Und wenn es dann mit enormer Beschleunigung durch die Scheibe freundlich auf den Werkstattboden knallt, kannst Du wieder von vorn anfangen!

So kann es dann aussehen.

Für einen Formenbauer ist das erst grob geschliffen, für uns aber schon chick!

Alu oxidiert schnell. Wir haben aber die Erfahrung gemacht, daß die Stücke länger schön bleiben, wenn sie nach dem polieren nicht vom Polierwachs "befreit" werden.

Lackieren? Besser nicht. Unter dem Lack oxidert es und es entstehen unschöne Flecken!

 

 

Boris G. aus M. hat uns freundlicherweise einen Kommentar zum Thema geschickt :

"Habe mit Interesse den Bericht über das Polieren gelesen. Nachdem ich diese Tätigkeit mal an meinem Tank (CX500e nur Blech) aufgeführt hatte, rostete dieser erwartungsgemäß schnell (war erst 20). Ich habe mittlerweile die Erfahrung gemacht, daß mit einem farblosen Rostschutz (im Baumarkt erhältlich Abteilung Auto) der Glanz erhalten bleibt, ein oxidieren verhindert wird und selbiger NICHT abplatzt (im Gegensatz zu Klarlack). Habe diese Methode bisher nur auf poliertem Bleck angewandt. Aber vielleicht geht es auch auf Aluminium."

Thanks, Boris! Für Anregungen und Tips sind wir wie immer dankbar!

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